Je früher die Alzheimer Krankheit erkannt wird, desto größer das Potenzial sie zu behandeln
Der Ausbruch einer mit der Alzheimer-Krankheit verbundenen Demenz kann viele Jahre unerkannt bleiben23
Studien haben gezeigt, dass das Prodromalstadium (Frühstadium vor Eintreten der Demenz) bei Alzheimer besonders lang andauert und langsam fortschreitend ist. Die erste Abnahme bei der kognitiven Leistung kann bereits 12 Jahre vor einer Demenz auftreten20.
Dieses sehr frühe, „stille“ Stadium der Alzheimer-Krankheit noch vor dem Vorhandensein klinischer Anzeichen bietet die Möglichkeit, den Verlauf der Krankheit möglicherweise zu änder
Man geht davon aus, dass krankheitsmodifizierende Therapien für die Alzheimer-Krankheit wirksamer sein könnten, wenn sie lange vor dem Eintreten der ersten Symptome eingesetzt würden24.
Es gibt keine klar definierte Grenze zwischen Normalität und Alzheimer-Krankheit – wir haben es hier mit einem schleichenden Prozess zu tun. Die große Herausforderung dabei ist, in diesem schleichenden Prozess des Übergangs den Zeitpunkt des Eintreten der Erkrankung zu bestimmen17.
Von leichter kognitiver Beeinträchtigung wird häufig dann gesprochen, wenn die kognitiven Störungen beschrieben werden sollen, die auftreten, bevor sich eine Demenz klinisch diagnostizieren lässt18.
Es handelt sich dabei eher um einen beschreibenden Begriff als eine konkrete Erkrankung. Er steht für den Gedächtnisverlust, den die Person und ihr Umfeld wahrnehmen. Der Gedächtnisverlust lässt sich durch formale Gedächtnistests belegen, andere Anzeichen von Demenz fehlen jedoch19.
Es gibt viele Gründe dafür, warum Sie so schnell wie möglich zum Arzt gehen sollten, wenn Sie Gedächtnisprobleme haben. Dazu gehören u. a. die folgenden:
Eine Alzheimer-Erkrankung klinisch zu diagnostizieren ist erst möglich, wenn der Patient bereits an Demenz erkrankt ist18.
Medikamente, die derzeit zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen sind, bieten lediglich eine Besserung der Symptome.
Es gibt aber immer mehr Belege dafür, dass der Krankheitsprozess bereits Jahre vor der Wahrnehmung der ersten klinischen Symptome einsetzen kann20.
Daher besteht eine der wichtigsten Aufgaben derzeit darin, Mittel und Wege für eine Diagnose dieses frühen Stadiums der Alzheimer-Krankheit zu finden, noch bevor erhebliche Gedächtnisprobleme auftreten. Daraus könnten sich dann neue Behandlungsansätze ergeben, die am zugrunde liegenden Krankheitsprozess ansetzen und möglicherweise den Verlauf der Erkrankung verlangsamen oder zum Stoppen bringen.
Eine mit Gedächtnisverlust verbundene Diagnose kann unterschiedlich lange dauern. Sind Tomographien und andere Untersuchungen erforderlich, kann dies je nach Länge der Wartelisten 4 bis 12 Wochen dauern. Befindet sich die Person im Frühstadium einer Demenz, kann, je nach Land, eine Überwachung über 6 bis 12 Monate nötig sein, bevor eine Diagnose möglich ist21.
Die Forschung zur Diagnostizierbarkeit der prodromalen Alzheimer-Krankheit macht stetige Fortschritte. Ständig werden neue Techniken und neuartige Anwendungen für bildgebende Verfahren entwickelt, die für die Zukunft bessere Diagnosemöglichkeiten versprechen22.
In den letzten Jahrzehnten wurden große Anstrengungen bei der Diagnose und den Behandlungsmöglichkeiten der Alzheimer-Krankheit unternommen25:
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