Amyloid-Alzheimer

Was ist Amyloid?

Amyloidablagerungen bei der Alzheimer-Krankheit

Amyloid entsteht, wenn ein viel größeres Protein, das Amyloid-Precursor-Protein, aufgespalten wird. Das Amyloid sammelt sich dann als Plaques (Ablagerungen) an der Außenseite von Nervenzellen an.

Man nimmt an, dass Amyloid-Ablagerungen giftig sind und die Nervenzellen bereits viele Jahre vor dem Ausbruch einer Demenz schädigen. Inzwischen ist nachgewiesen, dass Amyloid-Abnormalitäten in einem frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit sowohl bei kognitiv normalen als auch bei an einer leichten kognitiven Beeinträchtigung leidenden Personen auftreten, bevor diese dann tatsächlich an Alzheimer erkranken27.

Um Amyloid-Ablagerungen zu identifizieren, erfordert es bei der betreffenden Person entweder eine Hirnbiopsie oder eine PET (Positronenemissionstomographie) . Die Darstellung von Amyloid mithilfe von bildgebenden Verfahren ermöglicht Zusatzinformationen über das Amyloid, die bei einer klinischen Untersuchung - so umfangreich sie auch durchgeführt wird - nicht gewonnen werden können28.

Der Nachweis von Amyloid ermöglicht es, eine Reihe anderer Arten von Demenzen (z. B. die Pick-Krankheit) auszuschließen, da bei diesen keine Amyloid-Ablagerungen entstehen29.

Wir lernen beim Thema Amyloid und dessen genauer Rolle bei der prodromalen Alzheimer-Krankheit immer noch dazu.

Wenn es uns gelänge, Amyloid im Gehirn bereits im Prodromalstadium der Alzheimer-Krankheit zu identifizieren, könnte dies einen neuen Behandlungsansatz eröffnen, der eine Vorbeugung oder Verzögerung der Alzheimer-Krankheit ermöglichen könnte. Ist der Patient bereits an Alzheimer erkrankt, ist es für einen Abbau der Amyloid-Ablagerungen wahrscheinlich zu spät.

Fakten zu Tau

Das zweite Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind neurofibrilläre Bündel (Tangles) im sogenannten Tau-Protein.

Das Tau-Protein ist ein Protein, das von normalen gesunden Nervenzellen gebildet wird. Bei einer Alzheimer-Erkrankung wird jedoch eine abnormale Version dieses Proteins produziert, die nicht korrekt funktioniert. Diese Version - p-Tau genannt - führt zu neurofibrillären Bündeln (Tangles) innerhalb der Zellen. Die Neuronen (Nervenzellen) werden praktisch erdrosselt und sterben ab.

In einer Studie wurde festgestellt, dass die Abnahme der Gedächtnisleistung, die bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung gemessen wurde, mit dem Auftreten von neurofibrillären Bündeln des Tau-Proteins einherging – und dies ca. 12 Jahre vor dem Zeitpunkt, an dem die Alzheimer-Krankheit klinisch festgestellt wurde20.

Infolge der Neurodegeneration kommt es bei der Alzheimer-Krankheit zu einer Abnahme (Atrophie) des Hippokampus. Der Hippokampus ist ein Bereich des Gehirns, der für das Gedächtnis zuständig ist.

Der Gehirnschwund ist eine strukturelle Veränderung des Gehirns, die durch MRT-Untersuchungen erkannt werden kann.

Im Rahmen der natürlichen Alterungsprozesse kann es auch in gesunden Gehirnen zur Atrophie kommen. Ursache dafür ist der Verlust an Gehirnzellen. Diese Atrophie macht sich jedoch bei Personen, die an Demenz leiden, deutlicher bemerkbar und zeichnet sich - je nach Form der vorliegenden Demenz - durch ein bestimmtes Muster aus30.

Neueren Hinweise zufolge kann eine größere Atrophie eines bestimmten Bereichs des Hippokampus eine Vorhersage darüber ermöglichen, welche Patienten mit leicht kognitiver Beeinträchtigung später an Alzheimer erkranken werden31.

Wie wird die prodromale Alzheimer-Krankheit diagnostiziert?

Die Diagnose der prodromalen Alzheimer-Krankheit kann schwierig sein, und Ihr Arzt überweist Sie dazu möglicherweise an einen Spezialisten.

Die zur Diagnose verwendeten Verfahren können variieren. Infrage kommen u. a. die folgenden Methoden, wobei einige nur von einem Spezialisten durchgeführt werden können21:

  • körperliche Untersuchung
  • Gedächtnistests
  • Gehirnaufnahmen, z. B. durch CT/MRT und PET
  • Biomarker

Gedächtnistests

Es gibt eine Reihe von Gedächtnistests, die Mediziner zur Diagnose der Frühstadien der Alzheimer-Krankheit heranziehen können. Einer der bei Beschwerden über Gedächtnisprobleme oder der Diagnose von Demenz am häufigsten eingesetzten Tests ist der Mini-Mental-Status-Test (MMST)32.

Mehr über Untersuchungen »