Posted under Blog on September 5th, 2014 by Editorial Team / No Comments
In genau drei Wochen ist es wieder soweit, und es lohnt sich, den Termin im Kalender zu markieren und bereits jetzt einen Blick in das vielfältige Programm zu werfen: Wie jedes Jahr findet am 21. September der Welt-Alzheimertag statt, diesmal unter dem Motto „Demenz – Jede/r kann etwas tun“.
Erklärtes Ziel ist es, „die Öffentlichkeit auf die Situation der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen“. Unter Schirmherrschaft der Dachorganisation Alzheimer's Disease International (London) (www.alz.co.uk), organisieren die lokalen Ortsgruppen der Deutschen Alzheimergesellschaft vielfältige Veranstaltungen, die nicht nur über die Krankheit informieren und Bewusstsein schaffen, sondern vor allem Raum für Austausch und Begegnung bieten. In Tagungen, Seminaren, Vorträgen, Gottesdiensten oder auch beim gemütlichen Tanztee wird der Austausch zwischen Erkrankten, Angehörigen, Pflegenden und jedem, der interessiert ist, ermöglicht.
Einen detaillierten Überblick über alle Angebote liefert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft auf ihrer Homepage. Die Angebote sind zumeist kostenfrei, in wenigen Fällen wird ein geringer Unkostenbeitrag erhoben. Bei einigen Veranstaltungen ist zudem eine Voranmeldung erforderlich oder zumindest ratsam.
http://www.deutsche-alzheimer.de/termine/welt-alzheimertag/veranstaltung...
Tags: Alzheimer, DAlzG, Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Welt-Alzheimertag
Posted under Blog on August 21st, 2014 by Editorial Team / No Comments
Auch ohne sich je intensiv mit Kunst auseinandergesetzt zu haben, ist doch für jeden schnell offensichtlich, welche Kraft so manchen Bildern innewohnt. Sie bewahren einen Moment für die Ewigkeit, fangen eine ganz bestimmte Stimmung ein und sind immer auch ein inneres Spiegelbild des Künstlers.
In manchen Bildern zeigt sich aber nicht nur das, das „da ist“, sondern vielmehr das, was fehlt oder entschwindet noch viel deutlicher. So hat der Künstler William Utermohlen, nachdem er 1995 erfuhr, dass er am Alzheimer erkrankt ist eine Reihe von Selbstportraits angefertigt. In diesen bildet sich ab, wie sich seine Wahrnehmung der eigenen Person stetig verändert und, wie es Der Spiegel formuliert, „das Ich verschwindet“.
Mit jedem neuen Bild werden die Farben dunkler und blasser, allmählich verschwimmen Konturen, die Werke wirken zum Ende hin eher surrealistisch. Sein letztes Selbstbildnis zeigt nur noch Schemen, grau und unstrukturiert; mehr Hülle als Mensch. Es ist ein intimer Einblick in die Gefühlswelt eines Menschen, der sich seiner Krankheit bewusst ist und versucht, den eigenen geistigen Verfall begreiflich zu machen. Für sich selbst und für die Umwelt. Seine Frau Patricia fasst es treffend zusammen: „In these pictures we see with heart-breaking intensity William’s efforts to explain his altered self, his fears and his sadness (In diesen Bildern sehen wir mit herzzerreißender Intensität Williams Bemühungen, sein verändertes Ich, seine Ängste und seinen Schmerz zu erklären).“
William Utermohlen starb 2007.
http://www.williamutermohlen.org/index.php/11-artwork/self-portraits/22-self-portraits
http://www.boredpanda.com/alzheimers-disease-self-portrait-paintings-william-utermohlen/
http://www.viralnova.com/alzheimersself-portraits/
Tags: Alzheimer, Krankheitsverlauf, Kunst, Selbstportraits, William Utermohlen
Posted under Blog on August 8th, 2014 by Editorial Team / No Comments
Dessen ist sich André sicher; seine Uhr ist nicht mehr aufzufinden. Seine logische Begründung dafür: „Ich finde sie nicht.“
Diese Szenen der Verwirrung spielen sich zwar nur auf der Leinwand ab, doch sind sie keineswegs realitätsfern. Für André gibt es nur noch das, was für seinen eigenen Geist unmittelbar erfassbar ist – und seine Wahrnehmung schrumpft immer weiter zusammen. Es ist eine leise Dramatik, den die französische Filmproduktion „Der Vater“ entwickelt.
Der deutsch-französische Kultursender Arte hat das 2012 am Pariser Théâtre Héberot uraufgeführte Theaterstück von Florian Zeller für die Reihe „Theaterfilme“ verfilmt. Es wurde als erstes Werk gefeiert, das Alzheimer zum zentralen Thema erhebt, ohne dabei „in falscher Rührseligkeit oder billigem Pathos“ zu versinken. Neben einer relativ schlichten Inszenierung, die auf die Wurzeln im Theater verweist, lebt „Der Vater“ vor allem von der schauspielerischen Leistung des 87-jährigen Robert Hirsch als André. Mit seiner verqueren Logik und den oft komischen Momenten des fortschreitenden Verfalls treibt André seine Tochter an den Rand der Verzweiflung, während sein Schwiegersohn eher mit hilflosem Zynismus reagiert.
Der Verfall des einstigen Patriarchen und Familientyrannen hin zu einem Pflegefall, der jederzeit auf fremde Hilfe angewiesen ist, spiegelt sich auch in der Bildsprache des Films. Allmählich verblasst die Welt um André, die Kontraste schwinden, die Bilder werden unscharf. Am Ende steht nur noch ein weißes Krankenzimmer und André ist allein. In diesem Pflegeheim und in seiner Welt.
http://www.arte.tv/guide/de/049482-000/der-vater
Tags: Alzheimer, Arte, Florian Zeller, Robert Hirsch, Theaterfilm, Verfilmung